Das Mühlviertel liegt nun einmal ziemlich östlich, und wir haben uns bei den Empfehlungen die wir geben können, und die aber keineswegs eigene Entdeckungslust beschneiden sollen, auf jene Ziele beschränkt, die Sie vielleicht nicht so schnell wieder ansteuern werden. Der gesamte westlich der Donau gelegene und damit leichter von Deutschland aus erreichbare Teil Oberösterreichs, das Salzkammergut, die Seen Hallstadt usw., die ebenfalls innerhalb von 1,5 Stunden erreichbar und selbstverständlich auch sehenswert sind, aber einen höheren Bekanntheitsgrad haben, werden an dieser Stelle nicht erwähnt. In all den Jahren, die wir nun das Mühlviertel und die nähere und weitere Umgebung kennen, haben sich die folgenden Ziele als besonders lohnend erwiesen
Einen Nachmittag nach Freistadt /Mühlviertler Kernland
Eingebettet in eine Talmulde des Mühl-viertler Kernlandes (unser Ferienhaus in Weitersfelden befindet sich - obwohl höher gelegen - schon im Unteren Mühlviertel) liegt die romantische Kreistadt Freistadt. Jahrzehntelang etwas abgelegen von den großen Touristenströmen konnte sich die verschlafene Stadt bis zur Öffnung der Grenzen kaum größer entwickeln. Doch die Freistädter haben aus ihrer Verschlafenheit etwas gemacht und heute verführen die gut erhaltenen Befestigungsan-lagen, die idyllischen Gässchen, Plätze und Innenhöfe und nicht zuletzt die Geschäfte zu einem Ausflug in vergangenen Zeiten:
Quell des ehemaligen Reichtums der Stadt waren wie so oft die Privilegien die den Einwohner schon 1220 als "freies Eigen" Grund und Boden garantierten, wodurch sich wahrscheinlich der Name der Stadt ableiten läßt. Die die diese verteilten - die Babenber-ger - taten das nicht ganz uneigennützig, wollten sie doch ein Vorrücken der Böhmen aus dem Norden und der Passauer Bischöfe von Westen einen Einhalt gebieten. So er-hielt die Stadt an dem alten Salzweg zwi-schen Donau, Moldau und Elbe bald das Stapel und Marktrecht, und alle passierenden Waren mussten 3 Tage lang , sicherlich nicht ohne Gebühr zum Kauf angeboten werden.
Im 14. Jahrhundert wurden diese Privile-gien dann um das Meilenrecht erweitert, welches nur Freistädtern Bürgern erlaubte innerhalb eines bestimmten Radius Handel, Gewerbe und vor allem Brau- und Schank-rechte wahrzunehmen. Das war der Garant für Wohlstand und Blütezeit von der die meisten heute zu besichtigenden Bauwerke imposant Zeugnis ablegen.
Beginnen wir also mit einem kleinen Rundgang am Hauptplatz
(Einfahrt über die Pfarrgasse , bei Mc Donalds (ja.ja!) links ab!)
Marienbrunnen (1): In der Mitte des 6500 Quadratmeter großen Hauptplatzes steht seit 1704 der Barocke Marienbrunnen. Im Sparkassengebäude befand sich bis Mitte des 19. Jahrhunderts eine Ordensschule. Auf der gegenüberliegenden Seite die freigelegten Wandmalereien eines reichen Bürgerhauses. Daneben das aufgestockte heutige Rathaus. Vorbei an der Tou-risteninformation und dem Bauernladen rechts und dem Café Lubinger links gelangt man durch ein schönes gotisches Bogentor zum
1397 mit fertiggestelltem Schloss (2) mit dem Bergfried, in dem sich das Heimatmu-seum befindet (Führungen ermöglichen den Zutritt). Im Schloss selbst ist eine umfang-reiche Hinterglasbildersammlung (vergl. Seite 4 und Seite 6) und das Finanzamt untergebracht.
Vom Schlosshof durch das enge Schlossgässchen mit den drei gotischen Erkern rechts in die Böhmergasse (3 ) mit dem Gasthaus "Goldener Hirsch" zum Deim , dem Geburtshaus des Malers August Kronberger, der in München als Nachfolger Spitzwegs bekannt wurde.
Das Böhmertor (4) ist beinahe so alt wie die Stadt selbst und hat seine heutige Form im Jahr 1880 erhalten. Die Mächtigkeit der Wehrvorrichtungen verdeutlicht die Gefahr aus dem Norden.
Rund um die 1345 erbaute Liebfrauen-kirche (5) befand sich fast 300 Jahre lang der Freistädter Friedhof. Eine 500 Jahre alte Lichtsäule wird in der Kirche aufbewahrt. Beachtesnswert sind auch einige Grabtafeln. Nebenan die Klosterschule.
Zurück Richtung Tor führt der Weg ent-lang des Frauenteiches, der einst zur Bewäs-serung des Stadtgrabens angelegt , heute als Schlittschuhbahn dient. Der Scheiblingsturm (6) am neuen Übergang wurde zum Schutz des Wassereinlaufes errichtet. Wehrgang in 7 m. Höhe auf der inneren Stadtmauer. Blick durch das Gitter-tor zeigt den Zwinger (Garten) und die äußere Stadtmauer.
Gleich daneben die alte Stadtschmiede (7), die noch in den Siebziger Jahren in Betrieb war. Wahrscheinlich gab es hier schon vor der Stadtgründung eine Huf- und Wagenschmiede.
Um die Ecke liegt die alte Burg (8) aus der Zeit vor den Babenbergern. Sie diente später als Wohn- und Verwaltungsgebäude und jahrhundertlang wurde dort das wertvolle-Salz für den Weitertransport nach Böhmen gestapelt "Salzhof". Hier ist die Errichtung eines Kulturzentrums vorgesehen.
Hinter den Fassaden sind in der Altstadt 27 Innenhöfe (9) im mittelalterlichen Bild mit Arkaden aus Gotik, Renaissance und Barock verborgen, jeder ist für sich ein wertvolles Kleinod. In der Weinhandlung Wittinghofer (vergl. Seite 3) bietet sich dem Besucher Gelegenheit den Kellerraum eines solchen Innenhofs zu besichtigen - das Raritätenka-binett der Weinhandlung Wittinghofer (9) befindet sich darin. Fragen Sie unbedingt nach auch wenn Sie sich nicht mit Wein versorgen wollen. Anschließend können Sie sich gleich mit ausgezeichneten Österreichischen Weinen versorgen.
Weitere Teile des Innenhofs (genannt Böckhof) in der Samtgasse 8 sind als La-denpassage (10) ausgebaut. Gehen Sie durch und bewundern Sie die mittelalterlich mit Granit eingefassten Türzargen. In der Böhmergassee rechts zurück zum Haupt-platz Beachtenswert sind die hochgezogenen Giebel der Häuser, hinter denen sich Spitz-giebel verbergen. Das Hochziehen der Gie-bel ist keine Zierde, sondern wurde als Feu-erschutzmaßnahme von Maximilian I. um 1500 angeordnet. Über den Hauptplatz gelangen Sie über die Treppe des Posttürchens hinunter zum
Weyersmühlturm (11) aus dem 14. Jahrhundert, der weit in den 'Stadtgraben vorgezogen, die Notmühle (zwischen Turm und Mauer gelegen) beschützen sollte und so die Versorgung mit Mehl und Brot sicher-stellte.
Rechts gehen wir den Stadtgraben (12) entlang und sehen dessen malerische Südseite. Der alte Rathaustrum aus der Renaissance und hohe Häuser , die,mit ihren Grundmau-ern direkt auf der Stadtmauer lagern.
Am Ende des Stadtgrabbens erreichen sie den Dechantturm (13), der im Volksmund Pfefferbüchsel genannt wird. Auch dieser Turm diente dem Schutz der Regulierung des Wassers. Danach erhebt sich der der stattliche Barockbau des Dechanthofes.
Das Linzertor (14) mächtigen mit 28 Metern Bauhöhe gilt als Wahrzeichen Freistadts. Schlitze für die Zugbrücke,, den österreichischen Doppeladler, Schießschar-ten, das Bild der Hl-Katharina von Alexand-rien mit Rad und Schwert - die Schutzpatro-nin von Freistadt
Der Blick zum Bürgerkorpsturm zeigt uns auf der gegenüberliegenden Straßenseite das mächtige Brauhaus, in dem sich der 1777 gegründete Betrieb der Freistädter Brau-commune befindet, seit einigen Jahren auch die Brauhausgalerie. Auf dem Weg durch den Zwinger kommt der Besucher zum dem
Bürgerkorpsturm (15), der ursprünglich zur Stadtseite hin offen war.
Die Stadtpfarrkirche (16) ist eine S-förmige Basilika mit einem großartigen Chorgewölbe. Der barockisierte Turm ist 67 Meter hoch
So jetzt lockt das Caféhaus Lubinger.
Die von Eisenbahnenthusiasten gern „Waldviertler Semmering-Schmalspurbahn“ genannte Strecke nimmt ihren Ausgang in der Grenzstadt Gmünd, wo sie von der Franz-Josefs-Bahn zwischen Wien und Prag abzweigt.
Eine Fahrt mit der an Sommer- Wochenenden dampfbetriebenen von Langschlag oder Groß - Gerungs nach Weitra mit seiner historischen Altstadt und Bierbrauerei gehört zu den Attraktionen in der nahen Umgebung von Weitersfelden In kurvenreicher Streckenführung erschließt diese insgesamt 42 km lange Bahnlinie eine der reizvollsten Landschaften Niederösterreichs mit ihren Seen, Wäldern und Kur- und Ferienorten. Sie ist schönste Bahn des Waldviertels und inerhalb von 25 Minuten zu von unsersem Ferienhaus in Weitersfelden zu erreichen. Grund genug, einmal einen Ausflug mit dieser Bahn zu machen.
Die Bahnlinie wurde seinerzeit vor allem aus volkswirtschaftlichen Erwägungen gebaut. Der Gütertransport stand dabei im Vordergrund. Auch heute dominiert noch der Gütertransport. Trotzdem sieht es bezüglich der Auslastung nicht gerade zum besten aus. Mehr als auf anderen Strecken, ist diese Bahnlinie von der Straßenkonkurrenz betroffen. Dies trifft nicht nur auf den Güterverkehr sondern auch auf den Sektor der Personenbeförderung zu. Schüler und Ausflügler sind die Hauptfahrgäste.
Chancen bieten sich hauptsächlich durch den Fremdenverkehr. Die herrlich renovierte Altstadt von Weitra., der Naturpark "Nordwald Groß Pertholz", die Kirchen St. Wolfgang, Unserfrau und Alt Weitra), das Erholungsgebiet Mandelstein-Nebelstein das Weitwanderwegzentrum Nebelstein werden durch die Schmalspurbahnlinie erschlossen.
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Zu den Besonderheiten der Strecke zählt unter anderem der Viadukt über den Veitsgraben bei Weitra. Hobbyfotografen warten immer wieder auf bergwärts fahrende Züge, um den Viadukt mit dem Zug (im Hintergrund das Schloss Weitra) auf ihre Filme zu bannen. Der zweite Viadukt bei Langfeld ist leider nur schwer zu fotografieren.
Der schönste Teil der Strecke liegt zwischen Steinbach und Langschlag (hier treffen Sie von unserem Ferienhaus in Weitersfelden über Liebenau auf die Eisenbahnlinie). Der Zug fährt hier zwischen ausgedehnten Wäldern hindurch. Auf einer Strecke von nur zweieinhalb Kilometern wird ein Höhenunterschied von 180 Metern (Wasserscheide Schwarzes Meer-Nordsee) überwunden.
Alle Besucher bewundern iimmer wieder, wie die Bahnbauer in dem schwierigen Gelände die Trasse führten. Teilweise wird die Linie auf steilen Abhängen geführt. Dazwischen gibt es bis zu 16 m hohe Dämme, die zur Überwindung tiefer Einschnitte aufgeschüttet wurden. Kurz nach der Haltestelle Abschlag wird der erste Tunnel passiert. Er führt durch den Felskopf, der einen Graben vom Haupttal des finsteren Landgrabens trennt. Immer wieder sind die Reisenden erstaunt, wenn sie feststellen müssen, dass die Haltestelle Bruderndorf mitten im Wald, weit abseits jeder Ortschaft liegt. Unmittelbar hinter der Haltestelle fährt die Bahn durch den Bruderndorfer Tunnel, der die respektable Länge von 267 m aufweist. Nach der Tunnelausfahrt hat man einen herrlichen Blick über die darunter liegenden Wälder. Die Linie steigt dann weiter, bis kurz vor Langschlag der Abstieg in das Zwettltal beginnt. So begeistert Eisenbahnfans und Urlauber auch sind, es gibt auch Personen die diese Freude gar nicht teilen. Dazu gehören die Landwirte entlang der Linie Sie schätzen es gar nicht, wenn in Trockenperioden die Dampfloks zu "Brandstiftern" werden. Das Löschen der Brände in den schwer zugänglichen Waldgebieten abseits jeder Siedlung gestaltet sich meist sehr schwierig.
Abschließend geht die Reise durch eine reizvolle Landschaft bis zum Endpunkt Groß Gerungs.. Die Gemeinde, die sich als Abfahrtsbahnhof von unserem Ferienhaus in Weitersfelden aus anbietet, kaufte die ausrangierte Dampflok 298.206, ließ diese "renovieren" und stellte sie auf dem Marktplatz in Langschlag auf. Auf Hochglanz wurde die Museumslok in der Zugförderung Gmünd gebracht. Hier wurde sie zerlegt, entrostet, wieder zusammengebaut, original lackiert und wurde zu einer kleinen Fremdenverkehrsattraktion für Langschlag. Tausende Schaulustige fotografieren jährlich diese Lok.
Interessant ist die Geschichte dieser Lok. Sie wurde 1902 gebaut und zog den Eröffnungszug. Sie besitzt vier Achsen. Die vierte Achse ist seitlich verschiebbar Das Spiel beträgt 24 mm. Die dritte Achse ist ebenfalls verschiebbar. Bei ihr beträgt das Spiel 40 mm. Der Kessel war für einen Dampfdruck von 13 Atmosphären ausgelegt. Die Rostfläche war 1,03 m², die Heizfläche der Feuerbox 4,66 m². Die Wasserkasten fassten drei Kubikmeter, dazu konnte Kohle im Ausmaß von 1,65 m³ geladen werden. Der Kolbenhub betrug 400 mm. Bei der Probefahrt am 16. August 1902 wurde zwischen Gmünd und Weitra eine Geschwindigkeit von 45 km h, auf der Rückfahrt eine solche von 48 km/h erreicht.
Der regelmäßige ÖBB- Verkehr wird normaler mit Dieseltreibwagen durchgeführt, In den Sommermonaten aber (von Anfang Mai bis Ende Oktober) an bestimmten Samstagen und Sonntagen (14-tägig) bestimmen die Züge mit nostalgischen 2-achsigen Waggons mit Dampflokomotiven der Reihe 399.003 und Reihe 399.004 die einsame Landschaft..
Natürlich ist dann auch das "Speisewagerl" in dem viele bekannte Waldviertler Spezialitäten und Appetithappen wie Waldviertler Mohnzelten, ein kühles Pils aus Weitra oder ein kräftiger Obstler serviert werden, damit die Fahrt auch für große Kinder ein herrliches Erlebnis wird .
Anfahrt von Weitersfelden über Liebenstein und Liebenau- nach Langschlag- dauert nur ca. 20 Min und lohnt auch ohne Dampfdampfbetrieb
Informationen zu den Fahrplänen
ÖBB-Bahnhof Gmünd Bahnhofplatz 7 A-3953 Gmünd NÖ Tel.02852-52588-330 oder 0664-2300247 Fax: 02852-52588-315
Auf der Waldviertler Schmalspurbahn Gmünd NÖ - Litschau wurde der planmäßige Personenverkehr im Jahre 1986 eingestellt. Es verkehrt aber von Montag bis Freitag täglich ein Güterzug von Gmünd NÖ nach Litschau.
Des weiteren sind für die Strecke Gmünd NÖ - Litschau für Dampfzugsonderfahrten zu kulturellen Veranstaltungen geplant.
Ins Weinviertel nach Retz mit seinen kilometerlangen unterirdischen Weinkellern zu fahren dauert 1 ½ - 2 Stunden (Anfahrt von unserem Ferienhaus in Weitersfelden Zwettl Horn B 45-Pulkau). Doch das größte Österreichische Weinbaugebiet (über16 000 Hektar Rebfläche) lockt mit weiter Landschaft und ist schon vor Retz interessant: In Pulkau berühren wir das erstemal die westliche Weinstraße Niederösterreich, die führt zu den schönsten Genussplätzen des Landes, zu den besten Winzern, zu den urigsten Schänken und ermöglicht Weinspürnasen neue Entdeckungen zu machen.
Nicht weit hinter Pulkau kann der Besucher gleich das sehen, wofür das Weinviertel so berühmt ist, und was sicher weltweit einmalig ist: die malerischen Kellergassen, in denen die langen Reihen der weißgekalkten Presshäuser seit hunderten von Jahren heitere Spiegelbilder der Dörfer sind. Dort wohnen die Menschen hier wohnt der Wein. Kein Keller gleicht dem anderen. Die in verschiedensten Baustilen (oft Barock) errichteten, kleinen Weinhäuser bilden oft zauberhafte Ensembles und manche sind besonders sehenswert.
Zwei sehr schöne Kellergassen sind z.B. die Maulavergasse in Zellerndorf (geöffnet am Wochenende von 15 bis 20 Uhr ist ein Keller geöffnet) und die schönste im Retzer Land die Ölbergkellergasse in Pillersdorf (geöffnet am Wochenende ab 15. Uhr mit Markt und Kellerführung) südlich von Retz. Ein Buch in unserer Bibliothek dokumentiert alle Österreichischen Kellergassen.
Weinlagerung XXL dagegen in Retz: Im unterirdischen, 21 km langen Retzer sog. Erlebniskeller, der fast alle alten Retzer Häuser miteinander verbinden lagern die Retzer Bürger seit der Gründung der Stadt 1279 in einer 30 m dicken Schicht aus Meeressand ihren kostbarsten Schatz, den Retzer Wein. Zu Kaisers Zeiten waren es noch 3 Millionen Liter die dort der Trinker harrten und heute haben die Retzer immerhin noch so viel, dass sie ihn sogar aus dem Brunnen auf dem Hauptplatz laufen lassen, allerdings nur einmal im Jahr zum Weinlesefest Ende September.
Retzer Erlebniskeller Führung ca. 1,5 Std. Info: Tourismusverein Retz Hauptplatz 30 Tel. (0043)02942/2700
Auch Retz hat einen 1,2 ha großen Hauptplatz, der mit seinen Barock- und Biedermeierbauten und vor allem dem im venezianischen Renaissancestil erbauten Verderberhaus Piazza ähnliche Gefühle aufkommen lässt. Seit 1458 hat die Stadt ein Privileg für den Wein- und Salzhandel und in der Tat scheint hier noch der Satz zu gelten, der groß am Zinnengekrönten Verderberhaus steht „alles mit der Zeit“.
Wie sehr das Fahrrad mit der Zeit geht kann der der Interessierte im Fahrradmuseum anhand von 60 historischen Exponaten verfolgen.
Fahrradmuseum Retz Schlossplatz 5
Gleich um die Ecke vom Hauptplatz im Keller des Hotel Restaurants Althof befindet sich die Gebietsvinothek Retzer Land (vergl. Seite 50).
Fürs Shopping empfiehlt sich der Bauernladen „Retzer Land“, der vom Wein und Schnaps über Wurst und Fleisch bis zu Marmeladen & Co. alles möglichst naturbelassen anbieten. Natürlich finden sich auch viele rein biologisch angebaute Produkte.
Retz Kremser Str. 2 Tel.02942/20093
Wer sich mehr für Bewegung in der Natur interessiert, verlässt den mittelalterlichen Stadtkern auf einem beschilderten Spazierweg durch eine einzigartige Heidelandschaft, in der Österreichs einzige funktionstüchtige Windmühle aus dem 18. Jahrhundert (mit dem Auto B 30), dem eigentlichen Retzer Wahrzeichen oder bewundert die 1727 in Überlebensgröße von der Eggenburger Steinmetzschule geschaffenen Stauengruppen am Retzer Kalvarienberg.
Natur pur kann man im Nationalpark Tayatal entlang des ehem. Eisernen Vorhangs erleben. Mit dem Fahrrad (Verleih Retz Tourismusbüro oder Bahnhof) fahren Sie die tief eingeschnittene und mäandernde Thaya entlang in der ehemals gesperrten Grenzone zwischen Tschechien und Österreich. Allerdings sind einige Anstiege zu überwinden, die mit einzigartigen Ausblicken auf die Flusslandschaft und der Querung einer Hängebrücke belohnt werden. Die Besonderheit bildet der einzigartige Umlaufberg, der fast zur Gänze von der Thaya umflossen wird, so dass nur ein schmalen Grat die Flusswindungen trennt. Zwei Burgruinen mitten in den wertvollen Biotopen verlocken noch zu Abstechern Ruine Kaja, die von Raubrittern bewohnt war im Süden und Novy Hradek auf der Tschechischen Seite.
Info: Nationalpark Thayatal 2082 Hardegg Stadt 55 Tel 02949/7005 Fax 50 e-mail: office@np-thayatal.at
Weiter nach Norden liegt ein kleines Idyll, die kleinste Stadt Österreichs Hardegg an der Thaya mit einem Grenzübergang, der nur Fahrradfahrern und Fußgängern vorbehalten ist. Die hoch über der Stadt erbaute Burg mit den 4 Türmen beherbergt heute ein Museum über Maximilian von Mexiko und eine Waffensammlung und Verlies.
Burg Hardegg 9-17 Uhr Tel. 02916 400 Fax 400-32 e-mail: pilati@eunet.at
Im nächsten Ort Felling existiert Österreichs einziger Betrieb, der sich mit Perlmutdrechslerei beschäftigt und Knöpfe und Schmuck herstellt.
Bruno Machhart Felling 37 Tel. 02916/203 Fax/02916/424 geöffnet 6.30 16.15 Uhr
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das ist ohne Probleme machbar, wenn man im Sommer früh losfährt und die Strecke über Königswiesen dann über die Bundesstr. 112 Richtung Grein, kurz vor Grein ab Richtung Ybbs, dort über die Donau und auf die Autobahn, insgesamt ca. 1 1/2- 2. Std. In Wien selbst kommen Sie so über die Westautobahn an. Kurz nach dem Ende der Autobahn kommt rechts dann gleich Schloß Hollabrunn mit großen Parkplätzen und einer Straßenbahnanbindung in die Wiener Innenstadt für die Verkehrsscheuen.
Als Gott Böhmen erschuf, muß er es mit dem Süden der teschchischen Republik besonders gut gemeint haben und das sagen sogar Tschechen, die sonst nicht an höhere Mächte glauben. Hier hat tchechische Provinz Charme, denn sie ist geprägt von einsamen Wegen, barocken Dörfern, bizarren Burgen und großen Ländereien. Der Landstrich zwischen dem Böhmerwald (Sumava) im Westen und der BöhmischMährischen Höhe im Osten läßt jedem Einheimischen und auch mittlerweile vielen Touristen das Herz aufgehen, und das beileibe nicht nur, weil dort das Budweiser Bier und der berühmte Karpfen, der auf keiner Weihnachtstafel fehlen darf, beheimatet sind. In den barocken Weilern des Südens geht das böhmische Leben noch immer seinen gewohnt beschaulichen Gang. Im Schatten der südböhmischen Alleen, in der Kühle des Sumava und am Ufer der Moldau findet die tschechische Seele jene Ruhe, die schon seit jeher ihre Sehnsüchte nach einem Dasein auf dem Land bestimmt hat.
Eine solche Fahrt durch das südliche Böhmen könnte unter dem Zeichen der Rose stehen, dem Wappen der Rosenberger also, jenem so gehassten und auch bewunderten Adelsgeschlecht, dessen Territorium sich von der bayerischen Grenze bei Eisenstein und PassauWegscheid. über den trennenden Kamm der Böhmisch-Mährischen Höhe hinweg bis nach Teltsch in Mähren erstreckte. Man besucht Hohenfurth und Krumau, Neuhaus und Wittingau alles Hauptorte unter dem Wappenzeichen der Rose. Der Name Wittingau erinnert an die Witigonen, denen die Rosenberger entstammen. Ihrem legendären Ahnherrn hat Adalbert Stifter mit ,,Witiko" ein literarisches Denkmal gesetzt, der den berühmten Wappenschild trägt: ,,Der war weiß und hatte in der Mitte eine dunkle fünfblättrige Waldrose." In tschechisch lauten die Städtenamen für Krumau Cesky Krumlov, Jindrichuv Hradec heißt Neuhaus, und Trebon Wittingau. Zwischen ihnen liegen eine naturbelassene Weite und endlose Alleen von Eichen, Birken, Vogelbeerbäumen. Weiderichwildnis und Weißdornhecken säumen die Straße, ganze Serien von Fischteichen gehören zum Landschaftsbild, Wälder und Felder und "böhmische Dörfer".
Wer vom Ferienhaus in Weitersfelden zum Moldaustausee bzw. nach Hohenfurt/Visny Brod will, nimmt besser nicht den Übergang Wullowitz bei Freistadt sondern fährt weiter nach Bad Leonfelden zur nahen Grenze bei Weigetschlag. Die Paßkontrolle geht hier, wenn sich andernorts die Autos stauen, recht schnell vor sich. Hinter der Grenze praktizieren fliegende Händler Marktwirtschaft. Im Angebot sind neben Damen des leichten Gewerbes Armeen von Gartenzwergen, böhmisches Glas, Krimsekt, "Discount"-Zigaretten und Becherovka, der dunkelbraune Schnaps, der nach Lebkuchen, Koriander und Zimt schmeckt. Hohenfurth /Vissy Brod ist auch der Name für das hinter dem Ort linker hand liegende Zisterzienserstift, das 1259 (sic!) am damaligen Flußübergang nach dem Gelübde eines Herrn Wok von Rosenberg als Grenzfeste errichtet wurde und von Anfang an Hauskloster und Grablege der Stifterfamilie war. Der Sage nach hatte der Rosenberger bei der Durchquerung der Moldau plötzlich gegen starke Strömung zu kämpfen und gelobte nach erfolgreicher Querung die Klostergründung. Trotz mehrer Zerstörungen und Aufhebungen (1941 durch die Nationalsozialisten) leben heute wieder Mönche dort. Führungen finden in deutscher Sprache statt. Hervorzuheben sind die gotische Hallenkirche mit dem Frühbarocken Hauptaltar und zwei Spätgotischen Seitenaltären mit geschnitzten Altarflügeln (1524). Berühmt ist auch die gotische Raumkunst des Kapitelsaals am Kreuzgang: eine verzeirte mittlere Säule stützt die 1380 vollendeten Kreuzrippengewölbe. Die berühmteren Kunstwerke des Meisters aus Hohenfurt alledings, die zu dem Höchsten gehören, was die Gotik in Böhmen hervorgebracht hat, befinden sich in der Nationalgalerie bzw. im Veitsdom in Prag. Man kann sich aber mit der Besichtigung einer der schönsten Bilbiotheken des Böhmerwaldes trösten. Vor allem der um die Mitte des 18.Jahrhunderts eingerichtete große Saal mit den von Josef Raffer gebauten Regalen ist beeindruckend.
Der Charme der tschechischen Provinz blieb nach dem Fall des Eisernen Vorhangs auch den unmittelbaren Nachbarn, den Deutschen und den Österreichern, nicht lange verborgen und so fahren sie denn vornehmlich am Wochenende endlich wieder ungehindert ins Quellgebiet der Moldau und ins nahe Surfund Segelparadies des Moldaustausees von Lipnow . 44 km lang ist der 1959 angelegte LipnoStausee (Udloni nadrz Lipno), der durchschnittlich nur 7 Meter tief ist, und sich deshalb schnell erwärmt. Zahlreiche Bademöglichkeiten und Windsurfmöglichkeiten existieren entlang des Nordufers des Sees. In Friedberg ( Frymburk), das reizvoll auf einer Halbinsel des Sees liegt, ist die aus dem 13.Jh. stammende und im 16. Jh. spätgotisch veränderte Bartholomäuskirche zu besichtigen. Neben dem Portal ein Grabstein, der an die Jugendliebe von Adalbert Stifter, Fanny Greipl erinnert, deren hübsches Geburtshaus den Marktplatz ziert. Hier in Friedberg gibt es auch eine Fähre zum für Autos gesperrten Südufer des Sees, das schon an den Natioanlpark grenzt. Wander und Ausflugsmöglichkeiten z.B. zur Burgruine von Vitkuv Kamen (Wittinhausen) aus dem 13.Jahrhundert und der darunter gelegenen Kirchensiedlung Svatý Tomas (St. Thomas) ca. 2 Stunden. Hier wandeln Sie natürlich auch auf Adalbert Stifters Spuren und können besonders als Leser von "Hochwald" und "Wittiko" die Waldeinsamkeit der Jahrzehntelang abgeschirmten Grenzgebiete geniessen. Zwischen Stausee und österreichischer Grenze finden Sie eine außergewöhnliche Fülle an absolut unberührter Natur, die sich auch leicht mit dem Fahrrad durchstreifen lässt.
Besucht man das niedrige Geburtshaus Stifters In seinem wenige Kilometer weiter gelegenem Geburtsort Oberplan (Hor.Plane), 1805 daselbst geboren, auf der Rechten Seite des Ortseingangs - ein Museum, das mit den Orginalmöbeln der Familie ausgestattet ist - so wird ziemlich verständlich, dass der junge Stifter sich als junger Mann aus diesen kleinstbürglichen Verhältnissen zu einer künstlerischen Existenz zu befreien versuchte, auch wenn er in seinem Brotberuf dann doch ein vielgeplagter Schulrat in einer widersprüchlichen Epoche wurde, deren Realitätsgehalt und Zeithintergrund er in seinen endlos langen Romanen und Erzählungen meist völlig unterschlägt. 1844-1850 veröffentlichte er seine ersten Erzählungen, mit denen er unerwartete Erfolge feierte. Seine Themen beruhten meist auf Selbsterfahrungen und sprachen das städtische Lesepublikum spontan an. 1850 wurde er Landesschulinspektor für die Volksschulen in Oberösterreich, während er sich in seinen Werken immer mehr mit pädagogischen Inhalten beschäftigt. Die Erzählungen der Sammlung "Bunte Steine" (1853), die als erbauliche Jugendlektüre gedacht waren, handeln von Kinderschicksalen, von Errettung aus bedrohlichen Situationen wie in "Granit", "Katzensilber" und "Bergkristall". 1857 folgt der Roman "Der Nachsommer", in dem er den Bildungsweg eines jungen Mannes beschreibt. Neben seinem literarischen Werk kümmerte er sich um den kulturellen Aufbau Oberösterreichs, um die Verbesserung des Schulwesens und um die Restauration desolater Kulturgüter. Seine letzten Lebensjahre waren von der Verbitterung über die mangelnde Resonanz seines künsterlischen Schaffens überschattet, und so starb er 1868 durch Selbstmord.
Das Tal von Oberplan charakterisiert er in der Erzählung " Tännling" folgendermaßen: "Das Tal ist sanft und breit, es ist von Osten gegen Westen in das Waldland hinein geschnitten, und ist fast ganz von Bäumern entblößt, weil man, da man die Wälder ausrottete, viel von dem Überflusse der Bäume zu leiden hatte, und von dem Grundsatzausging, je weniger Bäume übrigbleiben, desto besser sei es. In der Mitte des Tales ist der Marktflecken Oberplan, der seine Wiesen und Felder um sich hat, in nicht großer Ferne auf die Wasser der Moldau sieht, und in größerer .mehrere herumgestreute Dörfer hat. Manches hat sich seitdem geändert, vor allem seit dem Staudammbau ist eine andere Welt aus dem Tal geworden. Wenn Sie wieder nach Vissy Brod auf der Hauptstraße 163 zurückfahren, fordert auf der linken Seite die Teufelsmauer (Certova Stena) zu einem 10 Min. kurzen Spaziergang mit Blick auf das Moldautal auf, das hier regelrecht dramatisch aussieht, und den man nicht versäumen sollte. Hinter Vissy Brod flußabwärts durchquert die Moldau nämlich bald liebliche
ungemähte Wiesen, Bäche rinnen ihrem gewundenen Lauf zu und nur einige Kanuten erinnern mit ihren Kunstoffbooten an moderne Zeiten. An dieser Straße Richtung Krumau erscheint bald das Ortsschild von Rozmberk nad Vlatavou. Kaum verfremdet, bewahrt die tschechische Schreibweise den alten Namen Rosenberg für ein Städtchen, in dem sich das Stammschloß der gefürchteten und zugleich so bewunderten Rosenberger in der moordunklen Moldau spiegelt. Die Burg aus dem Jahr 1246 brannte 1522 nieder und nur der 53 m hohe Jakobinerturm aus dem 13.Jahrhundert ist übriggeblieben Die besichtigbare untere Burg ist ein Renaissanceschloß, das heute die Sammlungen der Familie Buquoy beherbergt, die 1620 den Rosenbergern folgte und denen das Schloss bis 1945 gehörte: Ritterrüstungen. Gemälde, Gläser und ein Rittersaal mit manieristischem Wandschmuck. In der Kreuzfahrergalerie hängen Kopien aus Versailles, die die Famile Buquoy betreffen und natürlich, wie in wahrscheinlich jedem Rosenberger Schloss, ein Bild der Berta von Rosenberg (geb.1425), jener "weissen Frau", die den Dichter Franz Grillparzter zu seiner Tragödie "Die Ahnfrau" inspirierte. Ein Besuch lohnt auch die Marienkirche aus dem 15.Jh. mit ihrem reichen Netzgewölbe, und auf dem linken Moldauufer die Reste der von Peter Wok I. im 13.Jh. angelegten Stadtmauer. Davor (!) der jüdische Friedhof der großen jüdischen Gemeinde, der auch Begräbnisstätte der Linzer Juden war, denen es in der zweiten Hälfte des 19. Jh noch verboten war, ihre Toten in Linz zu bestatten. Sie wurden in "wohlverpickten Särgen" auf Fuhrwerken nach Rosenberg gebracht. Die Synagoge von Rozmberk wurde 1938 sinnigerweise von einer Linzer SS-Einheit in Brand gesteckt und zehn Jahre später abgerissen.
Das Rothenburg Südböhmens
Zu mit seiner mächtigen Burganlage und seinen verwinkelten. Gäßchen. In keiner zweiten böhmischen Stadt blieb soviel mittelalterliche Bausubstanz erhalten wie in dem vom Geschlecht der Rosenberger in drei Jahrhunderten herausgeputzten Krumau, das seit 1992 von der Unesco zum Weltkulturerbe gezählt wird und dementsprechend restauriert ist. Schon von weitem ist die Krumauer Burg zu sehen, die umlagert wird von tristen Wohnbauten und allerlei Kleingewerbe, die noch einen Eindruck von den realsozialistischen Zuständen vermitteln. Verwirrend ist die Zufahrt zum historischen Stadtkern: Verbotsschilder und Einbahnstraßen drängen den Reisenden immer wieder ab in andere Richtungen und das aus gutem Grund, denn das enge Geviert des Rathausplatzes ist für modernen Verkehr nicht geschaffen. Sie müssen also erst einmal um die Stadt fahren um zum Parkplatz unterhalb der Burg zu
Zum Hauptziel der Besucher aus der ganzen Welt entwickelte sich aber das nur wenige Kilometer flußabwärts in einer Moldauschleife liegende barocke Kleinod Krumau (Ceske Krumlov)
kommen, wenn Sie von Rosenburg entlang der Moldau Krummau erreichen ( s. Stadtplan). Auf die zur Moldau abstürzenden Felsen setzten die Rosenberger im dreizehnten Jahrhundert eine Festung mit Turm, Wall und Graben. Jede Generation baute weiter den Hang hinauf. Zweite und dritte Höfe entstanden, Rittersäle, ein Münzhaus, Audienzhallen, Kanzleistuben. Spätere Besitzer fügten ein bezauberndes Rokokotheater hinzu mit Gärten und Teich. Unten in der Stadt, näher beim Volk, steht als passende Antwort auf die Trutzburg die Erzdechantenkirche des heiligen Veit. Das Langhaus erreicht den Turm fast an Höhe. Darunter drängt sich die Fülle patinierter Dächer. An den offeneren, freieren Plätzen stellen Bürgerpaläste Wohlstand zur Schau, und wie schutzsuchend bei ihresgleichen ducken sich kleine arme Handwerkerhäuser eng in holprige Gassen. Egon Schiele hat die melancholischen Bilder dieses Verfalls gemalt mit Titeln wie ,,Tote Stadt" oder ,,Haus mit trocknender Wäsche". Inzwischen wird der Künstler, der wegen anstößigen Lebensstils mit häufig wechselnden Modellen und Freundinnen 1911 aus seiner Heimatstadt vertrieben wurde, wieder geehrt: Seit 1992 ist ein SchieleKulturzentrum eingerichtet im Gebäude der ehrwürdigen Stadtbrauerei von 1578. Und auch andere Häuser wurden ,,umgewidmet". So ist der kühle
Renaissancebau, in dem die 1586 von Vilem von Rosenberg nach Krumau gerufenen Jesuiten ihren Konvent hatten, zum vornehmen Hotel ,,Ruze" (Rose) geworden durchaus passend in einer Stadt, in der die Lebenslust immer gepflegt wurde. Wie viele Einwohner Krumau habe nein das könne er nicht sagen, gesteht der Erzähler und Dramatiker Karel Capek in seiner Stadtbeschreibung. Aber die Zahl der Wirtshäuser wisse er. ,,Von denen hat die Stadt vierundvierzig." Das davon nicht alle empfehlenswert sind, dürfte sich von selbst verstehen. Dennoch ist Krumau der beste Ort für ein Mittagessen, da der Standard sich an den Ansprüchen internationaler Touristen orientiert, Spezialität natürlich Karpfen und Flußfisch und böhmische Serviettenknödel. Das Haus Nummer 77 in der Gasse Siroka Ul war Wohnstatt und Labor den Hofalchimisten Anton Michael von Ebersbach. Er sollte jenem Vilem, dem auf höchster Rosenbergischer Macht die Krone Polens angeboten wurde, ein Elixier der Unsterblichkeit bereiten. Doch der Trank wie konnte es anders sein hatte keine Wirkung Vilem starb an 31. August 1592. Zehn Jahre später hat schließlich der letzte Rosenberger das ganze Krummau an Kaiser Rudolf II. verkauft.
Für Krumau war der Sturz des alten Planwirtschaftssystems kein Jahr zu früh gekommen, denn Burg und Bürgerhäuser waren dem jahrelangen Verfall preisgegeben und wurden nur von wenigen ausländischen Touristen besucht. Und dass jetzt in manchen Höfen der schon restaurierten Häuser ein Mercedes mit Passauer Kennzeichen steht, mag manche verwundern. Aber auch wenn es nicht jedem gefällt, in welchem Ausmaß der Tourismus inzwischen Besitz von Krumau ergriffen hat, verdankt es ihm doch seine Rettung und schafft seinen Bewohnern Verdienstmöglichkeiten. Aber feuchte Häuser und bröckelnder Putz scheint schon immer auch Künstler angezogen zu haben. Und schon 1895 empfahl Rainer Maria Rilke:"Wenn einmal ein Zufall, müßige Reiselust oder der Tod Ihrer verehrten Frau Erbtante sie nach Südböhmen führt, lassen Sie es nicht verdrießen, einen Tag in dem malerisch gelegenen Städtchen Aufenthalt zu nehmen".
Das administrative, industrielle und kulturelle Zentrum Südböhmens, das am Zusammenfluß von Moldau und Matseh (Ma1se) gelegene Budweis Ceske Budjovic). Die berühmte Bierstadt hätte nichts dagegen einzuwenden, wenn noch ein paar Touristenr mehr den Weg in seine ebenfalls frisch renovierte Altstadt mit dem schönen Marktplatz fänden. Tschechische Mittelstädte wie Budweis (100 000 Einwohner) leiden jedoch darunter, daß für die meisten Besucherder Tschechischen Republik immer noch alle Wege so zwangsläufig nach Prag führen wie die Moldau.Dass man dort nicht nur sehr gut böhmisches Glas und Porzellan einkaufen kann, stellt der Besucher meist erst auf dem 130 m im Quadrat messenden Hauptplatz fest, der den Namen von Ottokar II. Premysl trägt, jener der 1265 der deutschen Kolonistensiedlung die Stadtrechte erteilte, und ein Dominikanerkloster gründetete, eine Kombination, die sich auszuzahlen schien, denn die Stadt entwickelte sich zum
Handelszentrum Südböhmens und erhielt von Karl IV neben anderen Pirvilegien auch das Stapelrecht, jener Quell städtischen Reichtums der auch Städte wie Prag oder Regensburg groß machte. Alle Kaufleute mussten ihre Waren für einebestimmte Zeit zum Verkauf anbieten und natürlich Gebühren (Steuern) dafür bezahlen. Als dann im 16. Jh ergiebige Silberfunde hinzukamen, wuchs Budweis zur drittgrößten Stadt
Böhmens mit größen Holz und Getreidemärkten heran. Deren Bedeutung sich auch daran verdeutlicht , dass die erste kontentaleuropäsche (Pferde)Eisenbahn den regelmäßigen Betrieb zwischen Linz und\ Budweis 1827 aufnahm, die im wesentlichen dem Salztransport aus Österreich diente, nachdem eine Verbindung von Donau und Moldau durch einen Kanal verworfen worden waren. Am 1727 errichteten Samsunbrunnen stehend kann man den gesamten Platz überschauen und die liebevoll restaurierten Laubenhäuser bewundern, die ihre Fassaden jeweils dem Stil der Zeit\ angepasst haben (Renaissance, Empire, Klassizismus). Das dominierende Gebäude, das dreischiffige Rathaus ist allerdings ein Barockbau des Wiener Hofarchitekten Anton Erhald Martinelli aus dem Jahr 1731.
Wer das Orginal Budweiser probieren möchte, möge ins Krajinska gehen oder gleich die hochmodernen
Produktionsantlagen von "Budvar" besichtig (MoFr um 14Uhr und Samstag um 12 Uhr Karoliny Svetlé 4, Tel. 038770 51 11).
In ca 35 Min erreicht man den Grenzübergang Wullowitz. Falls Sie noch zu abend essen wollen, bietet sich die FischerStube gleich hinter der Grenze bei Rainbach an oder wenige Autominuten weiter in Freistadt das Stadtwirtshaus, bevor Sie nach Weitersfelden zurückfahren.
Auf gut halbem Weg zwischen Wien und Prag- also ein gutes Stück Fahrt von Weitersfelden liegt Brünn- das etwas weite aber so unbekannte Ziel dieses Tagesausflugs. Vorher fahren Sie durch weite Niederungen nach Salvonnice und Teltsch in Mähren.-
Oder auf Deutsch Zlabings ist von Weitersfelden aus am besten anzufahren über den jetzt wieder geöffneten (6-22 Uhr) Grenzübergang Fratres (Weitersfelden - Liebenau - Langschlag - Zwettl, Vitis - Waidhofen - Dobersberg - Fratres). Von da führt der Weg 2 km nach der Grenze in das mit seinen 2500 Einwohnern viel verträumtere Nest als Teltsch. Es steht genauso unter Denkmalschutz (seit 1961) und zeigt an den Schauseiten der Häuser mit ihren Zier-und Blendgiebeln noch mehr alten Sgraffitoschmuck als Teltsch selbst. Szenen aus dem Alten Testament mit deutschen und lateini-schen Texten, Szenen aus der griechi-schen Mythologie, aus der Stadtge-schichte und aus höfischen Romanen. In die Vorhallen sollte der Besucher unbe-dingt einmal eintreten um die einzigar-tigen Gewölbe sowie die Fresken zu bewundern, z.B. in das Haus Nr. 25 an der Südseite des Niederrings (Dolni nam). Das um 1550 erbaute Haus hat eine von einem achteckigen Mittelpfei-ler getragene Vorhalle mit einem be-sonders attraktiven Zellengewölbe mit herabhängenden Schlußsteinen.
Unbedingt sehenswert ist auch das protestanische Bethaus dieser im 30 jährigen Krieg stark gebeutelten Stadt in der Norni Nám 517 (ehem. Nr. 85) mit einer zweigiebeligen Attikafassade und im ersten Stock Fresken von 1598 mit der protestantischen Interpretationen der Apokalypse aus der Offenbarung des hl. Johannes und einer kleinen Sammlung von landwirtschaftlichen Werkzeugen (Tel 0042/0332/493159).Slavonice gehört wie Teltsch landschaftlich zu Mähren, politisch jedoch gehört es zu Südböhmen.
Regionales Informationszentrum Slavo-nice Nám Miru 480 TEL 0042/ 332 / 493320 e-mail i@slavonice-mesto.cz internet: http://www.slavonice.cz
35 km weiter liegt die von Teichen umgebene südmährische Kleinstadt Teltsch. So unbekannt sie ist - ihr Marktplatz zählt zu den schönsten in Europa. Die nach einem großen Brand neu errichtete Häuser im Stil der Re-naissance und des Frühbarocks haben stufige und geschwungene Giebel, prunken mit Sgraffitofassaden (beson-ders das Haus Nr. 15) und südlichen Lauben. Noch heute sieht man, daß 'welsche' Bauleute am Werk waren.
Im Schloß von Teltsch, tschechisch Telç geschrieben, hängt ein altes Ge-mälde mit einer wunderlichen Szene: Vor einer türmereichen Stadt fallen Menschen vom Himmel, und eine Muttergottes im blauen Mantel breitet die Arme aus und fängt sie auf. Dies ist eine Anspielung auf den Prager Fenstersturz von 1618, als protestantische Adlige zwei verhasste katholische Räte und deren Sekretär kurzerhand aus dem Fenster warfen. Zu den Opfern gehörte der böhmische Staatsmann Slavata. Er überstand den Sturz fast schadlos. Seine Frau Lucia-Ottilie hatte das ganze Teltsch mitgebracht in die Ehe, alle Wälder, Felder, Bäche, Teiche, samt Stadt und Schloß. Sie war eine geborene Rosenberg-Neuhaus. Mit ihr erheiratete Wilhelm Graf Slavata also das stolze Wappen der Rosenberger, eine fünfblättrige Waldrose. Sie ist im gan-zen Land zu finden: in Böhmerwaldgra-nit gehauen, in Bronze gegossen, aus Kupfer getrieben. Am oberen Stadttor von Teltsch wird sie von zwei Engeln gehalten.
Die architektonische Harmonie am Teltscher Stadtplatz hat Gründe. Fürst Zacharias von Rosenberg-Neuhaus war von seiner italienischen Reise voll Begeisterung für welsche Renaissancen, die er dort gesehen hatte, heimgekehrt, und so ließ er Baumeister, Maurer, Stuckateure von der Alpensüdseite kommen. Sie verwandelten die alte asketische Burg zum prunkvollen Schloß. Der neue Stil machte Schule. Auch Bürger, die als Salzhändler und Bierbrauer gutes Geld verdient hatten, ließen ihre Häuser umgestalten oder bauten neu. Der ganze Stadtplatz verän-derte sein Gesicht, als die gotischen Häuser südliche Laubengänge und später barocke Sgraffiti und Fresken erhielten. Im sechzehnten Jahrhundert in Glanz und Luxus gebettet, sei dieses Teltsch danach "zum Traumbild ver-blaßt, zur verlassenen Bühne verstaubt", ist in Chroniken zu lesen. Glücklicher-weise wurde es schon früh unter Denk-malschutz gestellt und seit 1950 konti-nuierlich aber so behutsam restauriert.
Fürs Mittagessen siehe Seite Gastro
Wen es weiter nach Osten drängt sollte die 80 km nach Brün weiterfahren und dort eine architektonische Sehenswürdigkeit ganz anderer Art ansehen, die für Grete und Fritz Tugenhat von Mies van der Rohe 1928-30 gebaute Villa Tugenhat. Sie ist ein herausagendes Beispiel eines modernen und großzügig geplanten Einfamilienhauses.
Im oberen Stock - dem Zugangsniveau des Hauses von der Straße- liegen-Schlafräume und Sonnenterrassen; im Geschoß darunter Dienstbotenräume, Küche und der rund 250 Quadratmeter große offene Wohnraum. Gliedernde Elemente sind lediglich ein halbrunder Wandschirm aus lebhaft gemasertem Makassar-Ebenholz am Eßplatz und eine mit goldbraunem Onyx doré be-legte Wandscheibe zwischen Sitzgruppe und Bibliothek.Die jüdische Fabrikantenfamilie konnte ihren modernen zweigeschossigen Flachdachbau nicht lange bewohnen. Trotz der diversen Nutzungen durch SS, Russisches Militär, Kindergarten, ist die villa in einem außerordentlich guten Zustand.
Villa Tugenhat Cernopolni Ulici 45 (Schwarzfeldgasse 45) CZ Brno (Brünn) Nur Führungen geöffnet offiziell 10 - 18.oo Uhr
Beste Rieslinge und grüne Veltliner, Winzermenüs, barocke Prachtkirchen und immer wieder die heurigen Weine in den zahlreichen Straußenwirtschaften der nur 35 km langen Wachau lohnen die einstündige Fahrt an die Donau von unserem Ferienhaus in Weitersfelden . Der Herbst ist natürlich die schönste Jahreszeit für einen solchen Ausflug in die Wachau. Doch nicht nur wer gern ißt und trinkt kann sie zu jeder Jahreszeit bereisen, denn Kultur, Natur, Küche und Wein gehen in der Wachau eine wunderbare Verbindung ein, dass man auch einen Tag mit dem Fahrrad an der Donau entlang fahren kann und dank der Österreichischen Bundesbahn wieder zu Ausgangspunnkt zuzrückkommt. Dann wird ein Mittagessen in den gemütlichen Gasthöfen zu einem großen und wohlverdienten Fest. Die besondere Stimmung während der Lese, die Geschäftigkeit, die Freude, daß nun endlich die Ernte eingebracht werden kann, erlebt man hautnah bei der Fahrt durch die Rieden, wie die Lagen in der Wachau genannt werden. Neben den überall ausgeschilderten Straußenwirtschaften und Kellergassen, die meist außerhalb der Weinorte in Hohlwegen liegen, bietet sich ein Besuch bei einem Weingut der Spitzenklasse an: Riedlmayer in Langenlois, Hirztberger (St. Martin) und Jamek (Joching).Er ist einer der Winzer, die Wachauer Geschichte geschrieben haben, als sie den Bau des Donaukraftwerks in der Höhe von Dürnstein verhinderten. Die geplante Staustufe hätte das für den Weinanbau so wichtige und sensible Mikroklima in der Wachau zerstört. Im Zusammenspiel mit den Urgesteinsböden bringt es Weißweine hervor, die inzwischen zu den besten der Welt gezählt werden. Vor der eigentlichen Wachau ist vor allem die schöne Donaustadt Grein besichtigenswert: Renaissance Schloßhof, Schiffahrtmuseum, Bierdermeiercafe und orginelles, altes Stadttheater. Wegen des Blicks auch Maria Taferl und natürlich Stift Melk mit der weltberühmten Barockbibliothek. Der Weg führt entlang der für den Weinbau in der Wachau so typischen Steinterrassen, die gleich einem Kachelofen die Wärme der Sonnenstrahlen bis in die Abendstunden speichern. Sie können nur in mühevoller Handarbeit bewirtschaftet werden. Eine Jause bietet sich in der 5 Kilometer dorfwestlich von Spitz gelegenen Burg Oberanna an, denn von oben bietet sich ein weiter Blick auf die Donau, am Horizont zeichnet sich die Silbouette von Dürnstein mit seinem blauem Barockkirchturm ab. Wo Wein wächst, kann man fast immer gut essen das gilt ganz besonders für die Wachau. Auf der Uferstrecke zwischen den Städtchen Melk und Krems gibt es eine Fülle von hervorragenden Restaurants wie sonst nirgendwo im kulinarisch nicht gerade unterentwickelten Osterreich. Es scheint an der Donau fast so etwas wie ein heimlicher Wettbewerb zu herrschen: Je besser der örtliche Wein, desto mehr strengt man sich an, auch am Herd das Niveau zu steigern. Doch die Speisen bleiben durchaus bodenständig und traditionsbewußt. In Weißenkirchen, genauer gesagt der Ortsteil Joching bietet gleich zwei Möglichkeiten die spezifisch Wachauer Verbindung von Wein und Speisen auszuprobieren der Prandtauer Hof und das Restaurant von Jamek.
In Spitz kann man mit der altmodischen Rollfähre übersetzen ans rechte, stillere DonauUfer, das ein wenig im Schatten des linken Ufers mit seinen berühmten Weinorten steht. Durch Marillengärten, die wie der Wein das Landschaftsbild der Wachau prägen, steigt man zur Burgruine Aggstein, ein Ort unheimlicher Sagen und Legenden. Durch den Dunkelsteiner Wald geht es wieder zurück nach Mautern , das gleich mit zwei erstklassigen Adressen aufwarten kann, dem ältesten Wachauer Weingut Nikolaihof . Der Traum vom Schlaraffenland wird vollends wahr, wenn der Gast Liptauer, mildwürzigen Topfen (Quark) ButterAufstrich und hauchdünn geschnittenes Hausgeräucherte als Hommage an die alte österreichische Küche unter der majestätischen Kaiserlinde im Innenhof genießen kann. Bis Mitte Oktober bleiben die Tische hier im milden Klima draußen stehen.
Nur eine Straße vom Nikolaihof ent fernt, residiert im Landhaus Bacher Lisl BacherWagner. Sie gehört zur Elite der österreichischen Köchinnen. Wer weniger Geld ausgeben will und eine ordentliche Bürgerliche Küche bevorzugt geht (auf der nördlichen Seite der Donau kurz hinter Dürnstein nach Unterloiben) ins Restaurant und Weingut der Familie Knoll, in deren Loibnerhof der Gast besonders an einem heißen Tag mittags phantastisch sitzt, denn prächtigen Apfelbäume spenden Schatten und würzige Luft. Mit dieser Grundlage können Sie es wagen im nahegelegen Dinstelgut in Unterloiben die Weine der großen Winzergenossenschaft in einem Felsenkeller zu probieren und vielleicht auch zu kaufen. Ebenfalls auf der nördlichen Seite der Donau lockt im Kremser Stadtteil Und der große Präsentationskeller für österreichische Weine im Stift Und und lädt zum Probieren der besten Weine aus ganz Österreich zum Pauschalpreis ein, was wiederum die Diskussionsfreude bei einem Besuch der avantgardistischen Kunsthalle in Krems beflügeln dürfte.Aktuelle Infos über Veranstaltungen und Ausstellungen erhalten Sie unter http://www.kunsthalle.at/deutsch.htmZurück können Sie durch das Kamptal mit seinen vorzüglichen Rotweinen (Weingut Dolle in Straß ist eine feine Adresse) fahren. Über Zwettl (sehr schönes Stift), Groß Gerungs, Liebenau, kommen Sie zurück in Ihr Feriendomizil in Weitersfelden .
WEINVERKOSTUNG
Freie Weingärtner Die Wachauer Winzergenossenschaft zählt 778 Mitglieder. Weinproben auf Anfrage. A-3601 Dürnstein 107, Tel. 0043-2 711- 371, Fax 371 13,Mo bis Do 7.30 bis 12 und 13 bis16.30 Uhr; \pa Fr 7.30bis 1 2 Uhr geöffnet
Dinstlgut Loiben Winzergenossenschaft A-3601 Unterloiben 51 Tel. 0043(2732)85516 Fax. 0043(2732)85516-25
Kloster Und im Kremser Stadtteil Stein
Kamptal Usinhaus Vinothek & Tourismus GmbH
geöffnet ganzjährig täglich: 10 - 18 Uhr Kostproben kosten 2 DM ca 40 Weine im Ausschank
liegt im Herzen der Stadt wenige Schritte entfernt von dem Langeloiser Star Riedlmayer
am Kornplatz 5/Kamptalstraße 3 Tel.02731/2000 Fax 02734/200015 oder per e-Mail: info@ursinhaus.at
A-3550 Langenlois
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Vergessen sollte der Besucher nicht die dunkelste Zeit der deutschösterreichischen Geschichte, von der die GedenkstätteKZ Mauthausen, in wunderschöner Landschaft gelegen, erschreckendes Zeugnis ablegt. Alle Gebäude und Einrichtungen des Grauens können ebenso wie der nahegelegene Steinbruch mit den Stufen der Tränen allein oder mit Führung besichtigt werden. Nach dem Krieg wurde auf dem Gelände zwischen KZ und Steinruch eine internationale Skulpturenausstellung installiert..Adresse:
Erinnerungsstraße 1, A - 4310 Mauthausen Tel. : +43 7238 / 2269 Fax. : +43 7238 / 4889
Öffnungszeiten:1. Februar bis 31. März und 1. Oktober bis 15. Dezember: täglich von 8 bis 16 Uhr (Einlaß bis 15 Uhr) 1. April bis 30. September: täglich von 8 bis 18 Uhr (Einlaß bis 17 Uhr) Vom 16. Dezember bis zum 31. Jänner ist die Gedenkstätte geschlossen.
www.mauthausen-memorial.gv.at
Eine Dokumentationen in unserem Info-Ordner und der Roman Hasenjagd im Mühlviertel aus unserer Biliothek sind als Vorbereitung eines Besuches gut geeignet.
nach Niederöstereich 35 Minuten Anfahrt von unserem Ferienhaus in Weitersfelden über Liebenau nach Groß Gerung z. B nach Schloss Rosenau, Freimaurer Museum, Barockschloss Öffnungszeiten tgl. von 09:00 bis 17:00 Uhr oder Stift Zwettl und Stift Altenburg oder der Burg Rapottenstein.
Aus ihrem Dornröschenschlaf erweckt wurde zumindest auf einem kleinen Teilstück die alte Pferdeeisenbahn Linz Budweis. Hier oben auf dem Sattel zwischen Böhmen und Öoberösterreich trafen sich die entgegenkommenden Züge und die Reisenden legten in Österreichs erster Bahnhofsgaststätte eine einstündige Mittagspause ein, während draußen die Pferde gewechselt und die Fahrzeuge gewartet wurden.
Doch der für damalige Zeiten relativ komfortable Personentransport war 1807nicht die ursprüngliche Motivation für Franz Josef von Gerstner, eine Pferdeeisenbahn von Budweis über Linz nach Gmunden zu errichten. Damals ging es darum, den traditionellen Salztransport vom Salzkammergut über Freistadt in die böhmischen Ländereien des damaligen Kaiserreichs zu vereinfachen. Doch als nach zahlreichen Verzögerungen beim Bau der Strecke 1827 endlich die erste Eisenbahn am europäischen Kontinent in Betrieb genommen werden konnte, war die als technische Meisterleistung gefeierte Strecke eigentlich schon veraltet. Vorerst nur auf der böhmischen Seite in Betrieb, ging sie im Jahr darauf bis Leopoldschlag. 1832 reichte die Strecke Linz, und ab 1836 konnte das Salz durchgehend auf der Schiene vom Salzkammergut bis Budweis transportiert werden. Für die Pferdeeisenbahn wurden besonders leichte Güterwagen mit Rädern aus Holz gebaut, damit man mehr Fracht aufladen konnte. Doch die Eisenbahngeschichte in Österreich begann als "angepasste Technologie" und nicht als State of the Art: Meistens zog nur ein einziges Pferd den schweren Wagen, nur an steilen Stellen wurde ein zweites Pferd vorgespannt. Nicht Eisenschienen bildeten die Elemente für die Räder, sondern Holzschienen, die auf Flacheisen mit handgeschmiedeten Nägeln befestigt wurden. Als sich einiger Zeit auch ein reger Personenverkehr entwickelte, waren trotz aller Begeisterung über ds komfortable Gleiten die Möglichkeiten des Konzeptes bald erschöpft. Die Kutsche Hannibal - ein besonderer Personenwagen der 1. Klasse - hatte insgesamt nur 8 Sitzplätze. Nicht verwunderlich ist, dass ein Sitzplatz viel Geld kostete und dieses neue Reisen nicht für Jedermann möglich war. Es gab noch weitere offene und geschlossene Personenwagen mit bis zu 24 Sitzplätzen. Jeder Wagen hatte einen eigenen Namen und wurde von nur einem Pferd gezogen. Man muss sich den enormen Qualitätsunterschied von einer Reise mit einer Postkutsche auf den damaligen holprigen Straßen zu einer Fahrt auf Schienen vorstellen.
Dennoch Die rasche Entwicklung der Dampfeisenbahn bedeutete jedoch ein baldiges Ende für die Pferdeeisenbahn. Am 15. Dezember 1872 traf der letzte Pferdeeisenbahnzug ein, und die gesamte Strecke verfiel.
Heute sind auf einem Teilstück am Bahnhof kurze Fahrten möglich und das Museum bietet Devotionalien der vergangenen Epoche. Die gut erhaltene Trasse ein ausgebauter Wanderweg (vergl. Wandern Seite 12) mit 7 Etappen von der Grenze bis Linz Urfahr.
http://www.pferdeeisenbahn.at/mainframe.htm
Pferdeeisenbahn Kerschbaum, Museum, Fahrten und Gasthaus, ist geöffnet: Mai Oktober Sa, So und Feiertags von 10:00 bis 16:00 Uhr Juli und August auch an Werktagen von 14:00 bis 16:00 Uhr,Gruppenführungen ab 15 Personen jederzeit nach Anmeldung Tel: +43-7949/6800,Fax: +43-7949/6800-4
E-Mail: pferdeeisenbahn.museum@direkt.at
die sich besonders an heißen Sommertagen anbieten, sind die Ysperklamm (Sankt Nikola an der Donau abwärts links der Donau bis Weins nach Norden nach Pisching). Dort beginnt die sehr schöne, steile Klamm. Ebenfalls interessant an heißen Tagen Temperaturen die Stillensteinklamm bei Grein (siehe Wanderbuch).